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Wespen

In Deutschland sind mehrere Hundert Wespenarten heimisch. Darunter die Echten Wespen (Vespinae) als Unterfamilie der Faltenwespen. In Mitteleuropa gibt es elf verschiedene Arten der Echten Wespen, darunter die Deutsche Wespe, die Gemeine Wespe und auch die Hornisse.

Die Echten Wespen gelten als artenarme Gruppe bei den Insekten. Ursprünglich kam sie nur in Europa, Asien und Nordamerika vor. Einige Arten tauchen inzwischen auch in Südamerika und Australien auf. Es gibt auch auf bestimmte klimatische Zonen spezialisierte Tiere wie die Gattung der Provespa: Diese nachtaktiven Exemplare leben in den Tropen Südostasiens.

wespennest
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Körperlänge: bis zu 20mm
Lebensdauer: Frühling bis Herbst (bis auf die Königin)
Nachkommen: bis zu 7.000 Individuen pro Nest

Lebensweise und Vermehrung

Die Lebensweise der Wespen ist in sechs Phasen aufgeteilt: Den Winter verbringen die befruchteten Wespenköniginnen an einem geschützten Schlupfwinkel, in einer kräftesparenden Kältestarre. Sie sind mit guten Fettreserven ausgestattet und können dank eines niedrigen Stoffwechsels quasi schlafend mehrere Monate verbringen. Wenn die Tage länger und die Temperaturen höher werden, aktiviert das die Königin. Die zweite oder solitäre Phase beginnt, wenn es rund 15 Grad warm ist: Dann ist die Winterstarre beendet und die Königin verlässt den Unterschlupf, um das Nest zu bauen. Ab Mai schlüpfen die Larven. Nach ein paar Wochen sind sie ausgereift und spinnen sich einen dichten Kokon. Darin verharren sie rund zwei Wochen als unbewegliche Puppe. In der kooperativen Phase übernehmen die Jungtiere erste Aufgaben im Sozialstaat der Wespen. Dann folgt die soziale Phase, in der sie Beute machen und ihre Artgenossen versorgen. Später im Jahr – meist im August – erreicht das Wespenjahr seinen Höhepunkt. Die Königinnen legen dann bis zu 300 Eier am Tag. Die daraus erwachsenden Tiere versorgt die Königin so lange, bis sie selbst den Nestbau fortsetzen, auf Nahrungssuche gehen und Larven füttern können.

Wird es wieder kälter im Herbst, sterben alle Arbeiterinnen und männlichen Tiere – nur die Königin überlebt im geschützten Versteck.

Lang- und Kurzkopfwespen

In unseren Breiten am bekanntesten sind die Wespenarten, die im Sommer Staaten bilden und ausschwirren, um Nahrung für den Nachwuchs und die nächste Königin zu organisieren. Zu dieser Kategorie der sozialen Wespen gehören die drei Gruppen: Langkopfwespe, Kurzkopfwespe und die Echte Wespe.

Eine Vertreterin der Langkopfwespe ist zum Beispiel die Sächsische Wespe. Recht häufig in unseren Breiten, kann man ihre Verbreitung an den grauen Nestern rund um Dachböden erkennen. Diese Nester sind oft nur kurzzeitig bewohnt: Schon im späteren Sommer sterben die meisten Tiere und die Nester bleiben als leere Hüllen zurück.

Gefahr durch Wespen

Wespen sind nicht von Natur aus aggressiv. Sie stechen nur, wenn sie sich bedroht fühlen. Dabei reicht als Bedrohung auch eine Annäherung von Menschen ans Nest oder wildes Fuchteln mit den Armen. Hektik und schnelle Bewegungen sollten deshalb im Umgang mit Wespen immer vermieden werden.

Grundsätzlich ist ein Wespenstich kurz schmerzhaft, klingt aber nach einiger Zeit folgenlos ab. Gefährlich kann es werden, wenn eine Wespe in den Hals- oder Mundbereich sticht. Auch das Verschlucken von Wespen – vor allem bei Kindern – kann dramatische Folgen haben. Die Schwelllung muss sofort gekühlt werden und kann durch Lutschen von Eiswürfeln erfolgen. In jedem Fall sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden, der mögliche allergische Reaktionen bis hin zum Schock verhindern kann.