Silberfischchen
Die kleinen, flinken Insekten namens Silberfischchen verdanken ihren Namen dem silbergrauen Körper, der sich schnell wie ein Fisch bewegen kann. Silberfischchen (Lepisma saccharina) ebenso wie Ofenfischchen oder Geisterfischchen kommen wesentlich in Häusern vor, dort vor allem in Küchen und Bädern. Die Tiere sind nachtaktiv und sehr lichtscheu. Tagsüber bekommt man sie nur zu Gesicht, wenn man ihre Verstecke verrückt oder etwas wegräumt.
Lebensraum von Silberfischchen
Silberfischchen haben es gerne warm und am liebsten auch feucht. Beste Lebensbedingungen finden sie bei 20 bis 30 Grad und einer Luftfeuchtigkeit von über 70% vor. Deshalb findet man sie oft auch unter Kühlschränken, an Toiletten oder Ritzen von Fliesen und Kacheln. Tagsüber sind solche Fugen auch ihre Verstecke.
Die flugunfähigen Insekten gehören zur Tierordnung der „Fischchen“ (Zygentoma). Sie können von fast allem leben. Sie lieben zucker- und stärkehaltige Lebensmittel, doch wenn es gerade nur Tapetenkleister, Bucheinbände, Schimmelpilze oder Hautschuppen gibt, kommen sie auch zurecht. Ihr wissenschaftlicher Name geht auf die Vorliebe für zuckerhaltige Stoffe zurück. Sie suchen also wesentlich zellulosehaltige Materialien wie Textilien, Klebstoffe, Zucker aber auch Schimmelpilze und Milben auf. Als Fressfeinde des Silberfischchens gelten Ohrwürmer und auch einige Spinnen.
Kammerjäger wissen: Einzelne Tiere sind harmlos und in fast allen älteren Häusern hin und wieder zu finden. Sie können sogar Schimmel vermindern, da sie sich gerne von Schimmelpilzen ernähren. Das gilt auch für Hausstaubmilben: Hier wird ihr Einsatz bei Allergikern erprobt, für die Silberfischchen dann als Nützlinge gelten müssten. Grundsätzlich sind die flinken Bodenfeger jedenfalls ungefährlich, denn sie übertragen keine Krankheitserreger. Eine chemische Bekämpfung ist somit nicht notwendig.
Lebensweise und Fortpflanzung
Zygentoma sind Überlebenskünstler: Es gibt sie wahrscheinlich schon seit 300 Millionen Jahren auf diesem Planeten. Interessant ist das Paarungsritual dieser Tiere: Es beginnt mit einem spektakulären Tanz des Männchens, das ekstatische Bewegungen macht. Sobald ein Weibchen interessiert scheint, spinnt das Männchen einen langen Faden, unter dem es seine Samen verpackt. Das Weibchen nimmt darauf hin wie in einem Ritual das Samenpaket an.
Junge Silberfischchen schlüpfen und entwickeln sich dann je nach Umgebungstemperatur innerhalb einiger Monate bis Jahre. Sie durchlaufen acht Häutungen, ehe sie selbst ein geschlechtsreifes Tier werden.